Pferdgestützte Traumapädagogik
Traumatisierte oder lebensgeschichtlich belastete Menschen bedürfen die Unterstützung von Fachkräften, die sie im Umgang und bei der Bewältigung von Erlebtem begleiten. Herkömmliche Methoden der pädagogischen Praxis können belastete Menschen häufig nicht nachhaltig erreichen.
Im neuen Fachbereich Pferdgestützte Traumapädagogik werden die Fachrichtungen Traumapädagogik und pferdgestützte Pädagogik (DKThR) miteinander kombiniert.
Das Pferd wird in den Mittelpunkt für den Patienten gestellt.
Die pferdgestützte Traumapädagogik richtet sich an Menschen aller Altersklassen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) und wird in Einzel- und Gruppensettings durchgeführt.
Die Traumapädagogik folgt einem interdisziplinären Ansatz. Dieser basiert auf verschiedenen Traditionen der Pädagogik und Psychologie (z.B. Psychotraumatologie, Psychoanalyse, Neuropsychologie und Bindungsforschung), aus denen traumapädagogische Konzepte erarbeitet werden können und konnten.
In der Traumapädagogik spricht man von dem „guten Grund“, der vieles in der Arbeit mit Menschen mit Traumafolgestörungen erklärbar macht. Der „gute Grund“ ist eine Haltung, die ermöglicht, Entwicklungen anzustoßen und Hoffnung zu finden, wo Schreckliches passiert ist.
Die pferdgestützte Pädagogik unterstützt den Menschen mit Hilfe des Pferdes ganzheitlich in verschiedenen Settings in seiner Entwicklung. Dabei nimmt sie Bezug auf die individuelle Persönlichkeit und die Ressourcen des Menschen und geht somit über einen rein funktionalen Förderansatz hinaus. Der Umgang mit dem Pferd hat einen hohen Aufforderungscharakter und es werden Dimensionen angesprochen, die über andere Konzepte so nicht erreichbar sind. Die Chance für traumatisierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene besteht insbesondere im Erleben des Bewegungsdialogs auf dem Pferd, dem Erfahren der eigenen Ressourcen und Grenzen sowie der eigenen Wirksamkeit.
Das Medium Pferd macht durch seine Reaktionen bewusste und unbewusste Prozesse sichtbar, die dadurch wiederum ansprechbar werden. Im Kontakt mit dem Pferd werden Verhaltensweisen deutlich und erklärbar. Über das Pferd lassen sich zudem Lebensstrategien erfahren und Muster erkennen, wodurch traumatisierte und lebensgeschichtlich belastete Menschen auf ihrem Weg zur Selbstbemächtigung unterstützt werden.
In der Verbindung beider Fachrichtungen, die sich an den aktuellen Entwicklungen im pädagogisch-psychologischen Feld orientiert, sieht das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten als Initiator ein großes Potential.
Weiterbildung in der pferdgesützten Traumapädagogik mit Doppelabschluss
Nach der erfolgreichen Premiere in 2020 hat sich die berufsbegleitende Weiterbildung in der pferdgestützten Traumapädagogik mit der einmaligen Möglichkeit, einen Doppelabschluss zu erwerben, etabliert. Mit erfolgreicher Beendigung dieser Weiterbildung erhalten die Teilnehmer sowohl das Zertifikat „Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung, Schwerpunkt Traumapädagogik (DeGPT/FVTP)“ als auch die Zusatzqualifikation in der pferdgestützten Pädagogik (DKThR).
Sie haben Interesse an der Fortbildung zur Fachkraft in der pferdgestützten Trauma? Dann schauen Sie hier.
Literaturempfehlung: Traumatherapie/-pädagogik mit dem Pferd, Sonderheft des DKThR (2017), über unseren Shop erhältlich.
Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen. – Pablo Picasso
Service für DKThR-Mitglieder:
Im exklusiven Mitgliederbereich finden DKThR-Mitglieder den Flyer
Fachbereich Pädagogik/Psychologie – Pferdgestützte (Heil)Pädagogik | Pferdgestützte Traumapädagogik
Ihre Ansprechpartnerin
Elke Lindner
E-Mail
Tel. 02581/927919-1
Durchführungsbestimmungen (Richtlinien) des DKThR
Liste Indikationen / Kontraindikationen
BMEL – Leitlinien für den Tierschutz im Pferdesport
Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten
Fachkräfte
Bundesweite Aufführung der bei uns gelisteten Fachkräfte und Einrichtungen
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
Für das DKThR als Fachverband ist die Sicherung der Qualität, die Fortentwicklung und Anerkennung des Themengebiets therapeutisches Reiten zum Wohle und im Sinne aller Beteiligten einschließlich des Partners Pferd ein Grundsatz.
Laufend aktuelle Informationen aus Theorie und Praxis, Interessenvertretung: „Sie sind nicht allein!“, exklusive Fortbildungsangebote, rechtliche und wirtschaftliche Beratung, Bildmaterial, Flyer und Broschüren zur freien Verfügung.