“Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung, Schwerpunkt Traumapädagogik (DeGPT/FVTP)” mit Zusatzqualifikation in der pferdgestützten Traumapädagogik (DKThR)
Die vorliegende Weiterbildung bietet die einmalige Möglichkeit, einen Doppelabschluss zu erwerben. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden das Zertifikat „Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung, Schwerpunkt Traumapädagogik (DeGPT/FVTP)“ sowie den Abschluss in der pferdgestützten Traumapädagogik (DKThR).
Diese Kombination ist bisher einzigartig in Deutschland und orientiert sich an den aktuellen Entwicklungen im pädagogisch-psychologischen Bereich.
Beide Fachrichtungen stimmen in ihren Grundhaltungen überein, können voneinander lernen, sich ergänzen, sich gegenseitig anregen und somit voneinander profitieren: Das Medium Pferd macht bewusste und unbewusste Prozesse sichtbar und ansprechbar. Im Kontakt mit dem Pferd werden Verhaltensweisen des Menschen deutlich und erklärbar. Über das Pferd lassen sich Lebensstrategien erfahren und Muster erkennen, wodurch traumatisierte und lebensgeschichtlich belastete Menschen auf ihrem Weg zur Selbstbemächtigung unterstützt werden können.
Die Kombination beider Ansätze bietet erhebliches Potenzial, das in der Weiterbildung systematisch vermittelt, gemeinsam reflektiert und praxisnah erweitert wird.
Unser Zertifikatsprogramm basiert auf dem Curriculum der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) und des Fachverbands Traumapädagogik (FVTP).
Zielgruppe, Zulassung und Inhalte
Diese Fortbildung richtet sich an Personen aus sozialen, pädagogischen oder psychologischen Berufsfeldern. Ebenso richtet sich die Weiterbildung an ausgebildete Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten sowie an bereits ausgebildete Fachkräfte der pferdgestützten (Heil)Pädagogik.
Betätigungsfelder für absolvierte Fachkräfte dieser Fortbildung sind in Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Beratungsstellen, Vereinen, Kliniken, freien Praxen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Dabei ist das Einsatzgebiet nicht auf traumatisierte Menschen begrenzt, sondern die Ideen, Inhalte und Methoden dieser Weiterqualifizierung dienen als nachhaltige, wirkungsvolle und handlungsorientierte Basis für die unterschiedlichsten pädagogischen Tätigkeitsfelder.
Zulassung
- Staatlich anerkannte Berufsausbildung oder Studium im Bereich Erziehung, Pädagogik, Psychologie, Sozialwissenschaften, Ergotherapie, Logopädie oder Physiotherapie
- Für Personen aus dem Bereich Physiotherapie: Vor der Bewerbung muss ein Beratungsgespräch mit der Lehrgangsleitung erfolgen, hierzu setzten Sie sich bitte mit Frau Auf der Landwehr vom DKThR in Verbindung.
- Mindestens Trainer C des Pferdesports der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) oder seiner Anschlussverbände z. B. IPZV, Western, Barock oder „Qualifikation zum Umgang mit dem Pferd im sozialen und gesundheitlichen Bereich (DKThR)“ (kurz: UPSG)
Der Nachweis der pferdefachlichen Qualifikation muss spätestens bis zum 5. Modul erbracht werden. (Achtung: Die Anmeldung zu einem entsprechenden Lehrgang sollte mit der Anmeldung zur Weiterbildung vorgelegt werden!) - Dreijährige Berufserfahrung in einem relevanten Praxisfeld für alle Berufsgruppen (dazu zählen auch Praktika und Anerkennungsjahre)
- Aktuelle berufliche Tätigkeit im pädagogischen/psychologischen/therapeutischen/medizinischen Bereich (Ausnahmen sind in begründeten Fällen möglich)
- Nachweis der Möglichkeit zur praktischen Tätigkeit mit einem vertrauten Pferd während der gesamten Fortbildung.
- Hohe Bereitschaft zur Selbsterfahrung und Selbstreflexion
- Bereitschaft zur Zusammenarbeit (Arbeit in peergroups)
- Übernahme von Eigenverantwortung
Abschlussvoraussetzungen
- Regelmäßige Teilnahme an allen Modulen (ersatzweise Teilnahme an einem inhaltsgleichen Modul/Seminar nach Absprache mit der Leitung der Weiterbildung)
- Umsetzung der erarbeiteten Haltung und erlernten Methoden entsprechend der in der eigenen beruflichen Praxis oder im Praktikum gegebenen Möglichkeiten
- Anonymisierte Fallvorstellung (mündlich und schriftlich) und mindestens eine Fallsupervision aus der eigenen Praxis sowie zwei Videoanalysen
- Erarbeitung eines Praxisprojektes
- Erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium mit einer mündlichen Präsentation des Praxisprojekts, durch die erkennbar wird, wie sich die erworbenen Kenntnisse und insbesondere die Haltung in der eigenen Praxis widerspiegeln
Inhalte
Die Weiterbildung vermittelt die Grundzüge der Traumapädagogik und der pferdgestützten Pädagogik. Aktuelle Forschungserkenntnisse werden diskutiert, und Haltungen und Methoden zur praktischen Umsetzung im traumapädagogischen Alltag erarbeitet und ausprobiert. Während der gesamten Weiterbildung werden Haltungen und Methoden stetig überprüft und weiterentwickelt, sowie durch Selbsterfahrung und Übungen umgesetzt und reflektiert.
Modul 1:
Grundlagen der Traumapädagogik, der Bindungstheorie und der systemischen Theorie
Modul 2:
Grundlagen der pferdgestützten Pädagogik
Modul 3:
Traumatische Übertragungen
Modul 4:
Dissoziation und traumatherapeutische Verfahren
Modul 5:
Konzept der Selbstbemächtigung
Modul 6:
Erarbeitung des Themas Reiten unter dem Blickwinkel der pferdgestützten Pädagogik und Traumapädagogik
Modul 7:
Gruppendynamische Prozesse in der Traumapädagogik und pferdgestützten Pädagogik
Modul 8:
Vertiefung der traumapädagogischen Methoden und der pferdegestützten Pädagogik
Modul 9:
Abschlusskolloquium mit Präsentation
Die Weiterbildung ist nach dem Curriculum Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie e.V. und dem Fachverband Traumapädagogik zertifiziert.
Die vollständige Ausschreibung und die Bewerbungsunterlagen finden Sie hier.
Ihre Anmeldung nehmen wir hier gerne entgegen!
Struktur der Weiterbildung
Die Weiterqualifizierung ist in Form von neun berufsbegleitenden Modulen konzipiert. Sie umfasst insgesamt 380 Unterrichtseinheiten (420 Lerneinheiten) im Blended-Learning-Format, die sich auf zwei Jahre verteilen. Im Rahmen der Weiterbildung sind enthalten:
- Präsenzphasen zur Vermittlung der fachrichtungsbezogenen Theorie und Praxis
- Falldarstellung und Fallsupervisionen aus der eigenen Praxis
- Die Ausarbeitung einer schriftlichen Arbeit (Fallbesprechung)
- Begleitetes Selbstlernen und Lerngruppen (Peergroups).
Während der gesamten Weiterbildungsdauer ist eine Praxismöglichkeit zur praktischen Tätigkeit mit einem vertrauten Pferd nachzuweisen, welche eine kontinuierliche eigenständige Arbeit in der pädagogischen Arbeit mit dem Pferd gewährleistet. Eine Ableistung in Blockform (z.B. Reiterfreizeit) ist nicht möglich.
- Zwei Jahre, berufsbegleitend in Form von neun, jeweils fünftägigen Modulen
- Insgesamt 380 Unterrichtseinheiten (420 Lerneinheiten)
- Lehrteam bestehend aus den Lehrgangsleitungen DKThR und weitere Fachreferenten
- Maximal 15 Teilnehmer
- Arbeiten in peergroups
- Darstellung eines Praxisprojektes als prüfungsrelevanter Abschluss
- Abschlusskolloquium
Die Weiterbildung ist mit 15 DOSB Lizenzpunkten (Profil 1) anerkannt.
Kosten & Anmeldung
DKThR-Mitglieder: 4.880 €
Frühbucher*: 4.650 €
Nichtmitglieder: 5.340 €
Frühbucher*: 5.110 €
*bei Buchung bis zum 14. August 2026.
HINWEIS: Wir möchten ein Zeichen setzen für unseren Partner Pferd, der uns so viel ermöglicht und lehrt. Wir möchten sicherstellen, dass Lehrpferde artgerecht und gut versorgt sind; daher wird der Einsatz von Lehrpferden in den Lehrgängen gemäß Stundenplan gesondert abgerechnet und ist nicht Bestandteil der allg. Kursgebühr. Für die Lehrpferdenutzung in der gesamten Weiterbildung wird zusätzlich eine Gebühr von 360 € erhoben; das entspricht im Durchschnitt 20,00Euro pro Pferd pro Einheit. Dieser Betrag geht ohne Abzug an die Pferde.
Für die Zertifikatsausstellung durch die DeGPT fällt zusätzlich eine Gebühr von 50 € an. Diese wird mit der letzten Teilrechnung erhoben.
Die Teilnahmegebühr gelten für alle neun Module der Weiterbildung und werden in neun gleich hohen Beträgen vor Beginn des Weiterbildungsmoduls erhoben. Die Gebühr für die Lehrpferdenutzung wird in voller Höhe vor dem ersten Modul erhoben. Die Zertifikatsgebühr in Höhe von 50 € wird mit der letzten Teilrechnung erhoben.
Alle weiteren Kosten für Reise, Unterbringung, Verpflegung und eventuelle Entgelte für Praktika sind von den Teilnehmenden selbst zu übernehmen.
Ort:
Theorie: Refugium, Beringerweg 26 in 82327 Tutzing
Praxis: Tabaluga Kinderhilfe Greinwaldhof Traubingerstr. 68 in 82327 Tutzing
Das Refugium (Veranstaltungsort) bietet acht Zimmer für Übernachtungen an, jeweils vier Zimmer teilen sich ein Gemeinschaftsbad und eine Selbstversorgerküche. Wenn Sie Interesse an einem der Zimmer haben, melden Sie sich bitte unter:
E-Mail: [email protected]
Tel.: 08158/9061135
Die vollständige Ausschreibung und die Bewerbungsunterlagen finden Sie hier.
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Aufbaumodul Traumazentrierten Fachberatung (DeGPT/FVTP) 2028
für AbsolventInnen des Schwerpunkts Traumapädagogik nach DeGPT/FVTP mit Zusatzqualifikation in der pferdgestützter Traumapädagogik (DKThR). Mit dem Aufbaumodul erwerben Sie den Abschluss in Traumazentrierter Fachberatung (DeGPT/FVTP) und damit ein Dreifachabschluss:
„Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung (DeGPT/FVTP)“ mit Zusatzqualifikation in der pferdgestützten Traumapädagogik (DKThR)