Was hat das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) eigentlich mit dem Para-Pferdesport zu tun?
25. August 2021
Eine ganze Menge!
Das DKThR ist aus dem Pferdesport entstanden – es waren zunächst die Beobachtungen der mit dem Pferdesport verbundenen Mediziner, die sich zu der Überzeugung des nachhaltigen Einsatzes des Pferdes in der Therapie und Förderung entwickelten. Die Sicherung der Erkenntnisse und deren Fortentwicklung bildeten die Grundlage für die Entstehung des Kuratoriums für Therapeutisches Reiten vor über 50 Jahren – dem heutigen DKThR.
Das DKThR vereint seither als einziger Verband weltweit die pferdgestützte Therapie und Förderung sowie den Pferdesport für Menschen mit Behinderung vom Breitensport bis zum Spitzensport unter seinem Dach. Es kooperiert dabei mit dem Deutscher Behindertensportverband, Special Olympics Deutschland und ist seit 2013 über den Disziplinbeirat Para-Equestrian auch im Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) vertreten. Seit inzwischen über 40 Jahren ist das DKThR zudem Anschlussverband der Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN).
Die Verwaltung des Sports beginnt an der Basis, dabei entstehen auch Überschneidungen zum Therapie- und Förderbereich. Der Sportgesundheitspass ist ein wesentlicher Schritt für Sportler mit Behinderung in den organisierten Pferdesport. Der Sportgesundheitspass wird über ein nationales Klassifizierungsverfahren vom DKThR ausgestellt (Alleinstellungsmerkmal des DKThR).
Qualitätssicherung gehört zum Selbstverständnis des DKThR als Fachverband. Daher entwickelte das DKThR den Ausbilder im Reitsport, nunmehr den Ausbilder im Pferdesport für Menschen mit Behinderung neu. Dieser stellt eine Zusatzqualifikation für Trainer und Reitlehrer dar, damit diese gezielt Sportler mit Behinderung fachgerecht in den verschiedenen Pferdesportdisziplinen trainieren können. Gleichzeitig wird damit auch der inklusive Pferdesport gefördert. Durch die Inklusion erfährt der Pferdesport für Menschen mit Behinderung einen deutlichen Zuwachs, das gilt insbesondere für die Disziplin Para-Dressur. Para-Fahren gehört ebenfalls zur Traditionsdisziplin im Para-Pferdesport. Entwickelt haben sich in der jüngeren Zeit Para-Springen, Para-Reining und Para-Voltigieren.
Heimtrainer für den Para-Pferdesport werden bundesweit gesucht. Auch spielt die Talentsuche eine immer größere Rolle. In all diesen Bereichen spielt der Ausbilder im Pferdesport für Menschen mit Behinderung (DKThR) – eine gewichtige Rolle. Er vermittelt Trainern, Reitlehrern und Berufsreitern die speziellen Fachkenntnisse zu den besonderen Anforderungen des Unterrichtens und Ausbildens im Para-Pferdesport. Der nächste Kompaktkurs findet vom 9. bis 16. Oktober statt. Mehr Informationen gibt es hier.