Premiere: Bei den Rheinischen Meisterschaften des Pferdesportverbandes Rheinland auf Gut Langfort (2. bis 5. September) wurde erstmals der Rheinische Meister in der Para-Dressur ermittelt. Der Titel ging an Isabell Nowak mit Fürstin H.B. (137,595 Punkte). Halima Baumann gewann mit Whuy Starwalker Silber (136,508 Punkte). Über Bronze freute sich Laura Peters mit Vermont W (135,275 Punkte).
Die Punkte wurden aus zwei Prüfungen (Team Test / Individual Test) addiert. Am Start waren elf Paare, wobei acht für die Rheinische Meisterschaft gewertet werden konnten. Um den Titel ritten nämlich die Teilnehmer, die Mitglied in einem rheinischen Reiterverein sind. Gianna Regenbrecht konnte zwar mit Selma Stromberg beide Prüfungen für sich entscheiden, hatte aber als Westfälin keine Möglichkeit, bei der Titelvergabe berücksichtigt zu werden.
Im Rheinland tut sich was: Den Stein für diese tolle Entwicklung ins Rollen gebracht hat Detlev Müller. Er hat sich stark gemacht für die Anbindung der Disziplin Para-Dressur an den Pferdesportverband Rheinland. Im März dieses Jahres wurde final der Fachbeirat Para-Sport geschaffen, den er als Sprecher gemeinsam mit dem Co-Bundestrainer Rolf Grebe als Landestrainer ausfüllt.
Und das ist erst der Anfang: Ziel ist es unter anderem, flächendeckend und bundesweit ein Turnierangebot für klassifizierte Para-Dressurreiter zu schaffen – in einer unerwähnten Selbstverständlichkeit gleichwertig zusammen mit dem Regelsport. Im Interview berichtet Detlev Müller über weitere Ziele und wo er die Para-Dressur in den nächsten Jahren sieht (DKThR-ZTR, Ausgabe 2/2021).
Detlev Müller zieht ein Fazit zur Premiere: „Für die Para-Dressur und insbesondere den Nachwuchs war es ein enorm wichtiges Turnierformat mit weitreichender Wirkung. Es ist gerade für den Nachwuchs immens wichtig, Turniermöglichkeiten für die weitere Entwicklung zu erhalten. Insofern rundete dieses Turnier insgesamt meine bundesweiten Arbeiten zur Generierung von Para-Prüfungen bei Regelturnieren als Höhepunkt von 2021 ab. Dass hier zusammen mit dem Pferdesportverband Rheinland e.V. als „Fundament“ ein solcher Schritt realisiert werden konnte, ist sehr bedeutend. Mein ausgesprochener Dank gilt dem Engagement des Landesverbandes – hier allen voran André Kolmann, geschäftsführender Vorstand.“
Co-Bundestrainer Rolf Grebe war bei den Prüfungen vor Ort und hatte auch die Moderation übernommen. „Eine tolle Veranstaltung liegt hinter uns! Bei den Rheinischen Meisterschaften wurde Inklusion praktiziert und gelebt und der Para-Dressur eine großartige Plattform geboten. Der Nachwuchs konnte sich hervorragend präsentieren und hat mit sehr guten Leistungen überzeugt. Ein besonderer Dank gilt dem Sponsor Horsewell – Pferde- und Equipmentpflege neu gedacht.“
Gemeinsame Freude über die gelungene Premiere: (fast) alle Teilnehmer, Richter, Trainer und Betreuer.
Foto: Alexander Schindler