Vom heutigen Tag, dem Tag Drei des Quarantäne-Trainingslagers in Aachen, berichtet der Mannschaftstierarzt Malte Penning:

Foto: DKThR

Der Wettergott meint es gut mit uns. Nachdem an Tag Eins und Zwei immer wieder Schauer über uns hinwegzogen und es bei 19 bis 21 Grad noch nicht so richtig sommerlich war, scheint heute den ganzen Tag die Sonne bei 27 Grad. Endlich ein Wetter, mit dem wir uns perfekt auf Tokio vorbereiten können, denn dort erwarten uns Temperaturen von zum Teil deutlich über 30 Grad.

Aber fangen wir von vorne an.
Gestern stand das erste „richtige“ Training an. Im Deutsche Bank Stadion hier in der Aachener Soers wurde fleißig an der richtigen Form für Tokio gearbeitet. Alle sechs Pferde konnten unter optimalen Bedingungen an die Leistungen des Abschlusslehrgangs in Riesenbeck vor wenigen Wochen anknüpfen. Bundestrainer Bernhard Fliegl war sichtlich zufrieden, auch wenn noch Luft nach oben ist. Aber bis zum Saisonhöhepunkt in circa zwei Wochen ist ja auch noch etwas Zeit.

Am Nachmittag stand dann unser erster interner Vetcheck an. Diese internen Vetchecks, also ohne „Offizielle“ (Stewards, Amts-Tierarzt, etc) machen wir regelmäßig, um einen Überblick über den Gesundheitszustand der Pferde zu bekommen. Das ist sehr wichtig für uns. Zum einen, um nochmal zu Üben vor den offiziellen Vetchecks in Tokio, zum anderen, um Probleme der Pferde frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.
Nach dem Vetcheck standen noch Interviews für die Reiter und die Teamleitung auf dem Programm.

Wir haben übrigens extra eine Wanduhr mit in die Quarantäne genommen und hier aufgehängt. Diese Uhr haben wir auf die japanische Zeit eingestellt, so dass wir langsam unseren Zeitplan danach richten können.

Heute stand wieder leichtes, individuelles Training auf unserem Zeitplan. Außerdem jede Menge Physiotermine für die Reiter. Am Abend steht für uns der nächste Corona-Schnelltest auf dem Plan. Auch hier in Aachen müssen wir uns regelmäßig testen lassen, um eine mögliche Ansteckungsgefahr zu minimieren. Aktuell reichen für uns noch die Schnelltests, ab Samstag geht dann aber nichts mehr ohne PCR Tests (aber dazu in den nächsten Tagen mehr).
Außerdem ist heute endlich unser Heu aus Tokio angekommen. Damit wir die Pferde langsam an das Heu gewöhnen können, welches uns vor Ort in Tokio zur Verfügung steht.

Für morgen steht „Familiarisation“ auf der Tagesordnung. Familiarisation bedeutet so viel wie Gewöhnung. Für uns heißt das nichts anderes als Flutlichttraining. Dafür müssen extra Zeiten im Organisationsbüro reserviert werden, denn neben unseren Reitern sind auch viele andere Nationen hier in Aachen. Gemeinsam verbringen wir hier die Zeit der vorgeschriebenen Quarantäne. Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen, Euch einen Überblick über die anderen Nationen zu geben. Ich stand bereits um 6.30 Uhr vor der Tür, obwohl das Büro erst um 7 Uhr öffnet. Aber ich war gerade rechtzeitig dort, um ganz vorne in der Schlange zu stehen. Die anderen Nationen sind natürlich auch scharf auf die besten Zeiten für das Flutlichttraining. Unmittelbar nach mir kamen die USA und ein paar weitere Minuten später die Österreicher. Aber ich habe unseren gewünschten Spot buchen können. Wir werden berichten.

Nach den Olympischen Spielen ist vor den Paralympics: Die Paralympischen Spiele Tokio werden am 24. August feierlich eröffnet. Über unsere Facebook-Seite informieren wir laufend über unser Team Para-Dressur. Folgen Sie uns – wir freuen uns auf Sie!