Das Angebot nationaler FEI-Para-Dressurprüfungen hat in 2023 insgesamt deutlich zugenommen bei gleichzeitig höherer Anzahl an teilnehmenden Parareitern. Dies zeigt sich besonders in Westfalen, wo die vereins- und verbandsgetragenen Para-Dressur-Aktivitäten Fahrt aufgenommen haben und sich mit Blick in die Zukunft weiter festigen werden.
Am 15. April 2023 war es soweit. Erstmalig fand in Westfalen im Rahmen eines Regelsportturniers – hier des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Wattenscheid – eine Para-Dressur-Prüfung statt. Hoch war die Beteiligung mit acht Reiterinnen und einem Reiter – sowohl national als auch bereits international aktive Parareiter gingen an den Start. Das herausragende Engagement des gastgebenden Vereins für die Parareiter fand keine Grenzen und wird ihnen noch lange in bester Erinnerung bleiben.
Diese Premiere zeigt für 2023 einen mehr als gelungen Auftakt der nationalen Para-Dressur in Westfalen. Weitere Para-Dressur-Highlights mit und in Westfalen stehen an:
Vom 22. bis 25. Juni finden die NRW-Para-Dressur-Meisterschaften in Langenfeld statt. Dies ist ebenfalls eine Premiere, gemeinsam und kooperativ mit dem DKThR zwischen den Landesverbänden Rheinland und Westfalen, die in 2024 auf westfälischem Gebiet ihre Fortsetzung findet und zukünftig im örtlichen Wechsel zwischen den Landesverbänden stattfinden soll. Als weiteres absolutes Highlight in Westfalen darf die erstmalige Präsentation der Para-Dressur im Rahmen der „Bexter Hof Open“ in Herford (27. bis 30. Juli) mit der Prüfung Grand Prix Test B erwartet werden.
In Bochum fand die Para-Dressur-Prüfung unter großem Zuschaueranteil, örtlicher Presse und einem Kamerateam des WDR Rhein Ruhr hohe Anteilnahme und rundete das insgesamt mit allen anderen Regel-Dressurprüfungen erfolgreiche Wochenende für den Verein mehr als positiv ab. Zahlreiche Interessierte – sowohl Zuschauer als auch Regelreiter – wurden im Anschluss an die Para-Dressur-Prüfung an der Meldestelle vorstellig und dankten für die Vorstellung der Sportart Para-Dressur. In der Folge ergaben sich inzwischen neue Veranstalteranfragen für die Durchführung von Para-Dressur-Prüfungen bei kommenden Regelturnieren in Westfalen.
In der Prüfung – dem Individual Championship Test – siegte die Westfälin Lara Wübbeling (8,2) mit Florentina 68 vor Elke Klein (7,9) mit D´Noir vom RuF Ronneburger Hügelland (Raum Frankfurt), gefolgt von der Westfälin Charlotte Schindler (7,7) mit Samburu 2 vom gastgebenden Verein und Sonja Hasselberg (7,6) mit Von Dutch DB vom RV Am Polheimer Wald (Raum Gießen). Diese vereins- und verbandsgetragene Entwicklung der Para Dressur am Beispiel Westfalen ist eine sehr erfreuliche Entwicklung und bietet sowohl etablierten als auch neu einsteigenden Reitern in der Para Dressur ansteigende sportliche Entfaltungsmöglichkeiten, von denen auch der Para Spitzensport langfristig profitieren wird.
Von links: Bodo Maiwurm (Richter), Lara Wübbeling mit Florentina 68, Elke Klein, Charlotte Schindler, Sarah Godoy (Ländlicher Reit- und Fahrverein Wattenscheid e.V.), Frank Hasselberg, Sonja Hasselberg, Esther Jacob (Richterin), Laura Peters, Daniela Jung, Licette Ballen-Kallmann, Anne Barth und Detlev Müller (DKThR). Foto: Friederike Fründ
Para-Dressur-Reiter scheuen oft keine Anfahrten, wenn es um die Chance geht, eine Para-Prüfung in einem Regelturnier zu reiten. So kam z. B. Anne Barth mit Ihrem Wallach Wunderkind RW 2 mit der längsten Anfahrt extra aus dem entfernten Freiburg im Schwarzwald, um in Bochum ihre ganz persönliche und erfolgreiche Para-Dressur-Premiere zu erleben.
Anne Barth mit Wallach Wunderkind RW 2 unmittelbar nach der Prüfung. Foto: Friederike Fründ