Pferdesport für Menschen mit Behinderung

Der Pferdesport für Menschen mit Behinderung ist ein Fachbereich des Therapeutischen Reitens im weiteren Sinne. Im Vordergrund steht nicht die Therapie, sondern der Sport. Der Pferdesport gibt Menschen mit Behinderung eine Perspektive zur sportlichen Betätigung. Diese Perspektive reicht von breitensportlichen bis zu leistungssportlichen Angeboten.

Termin 2025

8. bis 15. März 2025
Kompaktkurs in Frechen

Termin 2025

25. Oktober bis 1. November 2025
Kompaktkurs in Wonsheim

Beschreibung, Zielgruppe und Inhalte

Der Pferdesport für Menschen mit Behinderung ist ein Fachbereich des Therapeutischen Reitens im weiteren Sinne. Im Vordergrund steht nicht die Therapie, sondern der Sport. Der Pferdesport gibt Menschen mit Behinderung eine Perspektive zur sportlichen Betätigung. Diese Perspektive reicht von breitensportlichen bis zu leistungssportlichen Angeboten und der Ausübung einer paralympischen Disziplin oder führt Menschen mit einer geistigen Behinderung zum Beispiel zu den Special Olympics. Mit der Inklusion hat die Bedeutung des Pferdesports für Menschen mit Behinderung im Gesamtbild des Pferdesports stark zugenommen. Die Inklusion ist eine Pflichtaufgabe aller Sportverbände geworden. Hieraus ergeben sich für den Ausbilder wie für den Sportler mit Handicap weitaus mehr Möglichkeiten als je zuvor. Seit 2006 ist Para-Equestrian achte Disziplin des Weltreiterverbands FEI und seit 2013 achte Disziplin des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR/FN).

Der Kompaktkurs richtet sich an Trainer im Pferdesportsport, die bereits über gute Erfahrungen in der Ausbildung von Reitern verfügen und sich in den speziellen Anforderungen der pferdesportlichen Ausbildung von Menschen mit Behinderung weiterbilden wollen. Dabei geht es sowohl um den Breitensport als auch um den leistungsorientierten Sport. Insbesondere wird in der Weiterbildung vermittelt, wie der inklusive Unterricht gestaltet werden kann und wie Pferdebetriebe sich für den Unterricht für Menschen mit Behinderung öffnen und qualifizieren können. Mit dem Kompaktkurs sind auch Berufsreiter angesprochen, die ihren Betrieb für die Inklusion im Pferdesport öffnen oder sich im Leistungssport der Para-Reiter engagieren wollen.

Das DKThR ist der einzige Träger dieser Zusatzqualifikation für die Inklusion im Pferdesport.

Zielgruppe

Die Weiterbildung richtet sich an Amateurtrainer und Berufsreiter, die die Ausbildung von Menschen mit Behinderung in ihr Tätigkeitsfeld aufnehmen wollen. Dabei geht es gleichermaßen um den Breiten- und den Leistungssport. Auch Ausbilder, die im Anfängerbereich oder an der Schnittstelle von Förderung und Pferdesport arbeiten, finden in dieser Weiterbildung die entsprechende Befähigung zur Arbeit mit Menschen mit Behinderung im Pferdesport. Ausbilder im Pferdesport für Menschen mit Behinderung arbeiten in Reitschulen, Reitvereinen und -anlagen, Therapiezentren, Schulen, Stiftungen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen und ähnlichen Einrichtungen.

Inhalte

Die Weiterbildung umfasst 95 Lerneinheiten, die über acht Kurstage durchgeführt werden. Die Inhalte sind wie folgt:

Medizinische Grundlagen

  • Medizinische Grundlagen zu verschiedenen behinderungsspezifischen Erscheinungsbildern
  • Hippotherapie (DKThR)® als vorbereitende Arbeit
  • Reitunterricht für Schüler mit körperlicher Behinderung
  • Reiten mit kompensatorischen Hilfsmitteln
  • Schulung Bewegungssehen
  • Klassifizierungssystem/Sportgesundheitspass und Turniersport

 Fachbereiche im Therapeutischen Reiten: Übergang zum Pferdesport

  • Vorstellung DKThR und Fachbereiche im Therapeutischen Reiten
  • Abgrenzung Therapie-Sport, Übergang in den Sport
  • Besondere Bedürfnisse geistig behinderter Menschen beim Reitunterricht
  • Pädagogische Konzepte
  • Praxis: Schulung von Reitanfängern

 Das Pferd im Pferdesport für Menschen mit Behinderung

  • Pferdeauswahl und Pferdeausbildung, Exterieurbeurteilung
  • Ausgleichsarbeit unter dem Sattel, mit Longe und Langzügel
  • Vor- und Nachteile unterschiedlicher Reitweisen
  • Bodenarbeit
  • Praxis Reiten: differenzierte Betrachtung der reiterlichen Einwirkung auf das Gehen der Pferde/Schulung des Bewegungssehens/Wirkweisen von Hilfszügeln/Auswirkungen kompensatorischer Hilfsmittel

 Methoden und Vermittlungsstrategien für den Reitunterricht von Menschen mit Behinderung

  • Pädagogische und psychologische Grundlagen der Unterrichtserteilung
  • Umgang mit besonderen Aspekten wie z. B. Angst/Unsicherheit/psychischen Auffälligkeiten
  • Aspekte leistungssportlich orientierten Unterrichts
  • Praxis: Reitunterricht in Gruppen mit Reflexion

Inklusiver Reitunterricht – Inklusion im Reitbetrieb

  • Planung, Durchführung und Reflexion von inklusivem Reitunterricht
  • Teamteaching: Einsatz von unterstützenden Hilfskräften
  • Praxis: inklusiver Reitunterricht

 

Rahmenbedingungen, interdisziplinäres Arbeiten, Netzwerke, Förderung

Voraussetzung für die Teilnahme

Die Voraussetzungen müssen vor Beginn der Weiterbildung vorliegen.

  • Mindestens Trainer C der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und der FN Anschlussverbände z.B. IPZV, Western oder: Pferdewirt/ Pferdewirtschaftsmeister: Schwerpunkt: Klassische Reitausbildung oder Spezialreitweise
  • Sichere Erfahrung in der Erteilung von Unterricht
  • Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, nicht älter als sechs Monate
  • Nachweis einer Erste-Hilfe-Ausbildung (9 LE), nicht älter als zwei Jahre
Struktur

Die Weiterbildung umfasst 95 Lerneinheiten, die über acht Kurstage durchgeführt werden.

  • Interaktives Arbeiten der Teilnehmer, Referenten und Lehrgangsreiter
  • Erstellen von Tagesreflektionen
  • Exkursion zu Fachbetrieben
  • Selbstständige Gestaltung des Abschlusses mit Kolloquium und Praxisdemonstration
  • Kleine Lehrgangsgruppe

Der Lehrgang bindet die Teilnehmer aktiv in die Gestaltung des Lehrgangs ein. Der dynamische Lernprozess soll die spätere selbstständige Tätigkeit der Teilnehmer schulen.

Nach erfolgreicher Teilnahme an der Weiterbildung erhält der Absolvent die Zertifizierung: „Ausbilder im Pferdesport für Menschen mit Behinderung (DKThR) Qualifikation für den inklusiven Pferdesport“.

Die Weiterbildung ist mit 15 DOSB Lizenzpunkten (Profil 1) anerkannt.

Kosten
Die Kosten beinhalten die gesamte Weiterbildung sowie die online zur Verfügung gestellten Kursunterlagen. Die Kosten werden sechs Wochen vor Beginn der Weiterbildung erhoben. Alle weiteren Kosten für Reisen, Unterbringung, Verpflegung sind von den Teilnehmern selbst zu übernehmen.

Termine 2025

Termin 2025 in Frechen: 

8. bis 15. März 2025 Kompaktkurs

Veranstaltungsort:
Zentrum für Bewegung und Sport gGmbH
Paul-R.-Kraemer-Allee 100
50226 Frechen

Leitung:
Inga Nelle

Detaillierte Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Termin 2025 in Wonsheim: 

25. Oktober bis 1. November 2025 Kompaktkurs

Veranstaltungsort:
IG Therapeutisches Reiten Rhein-Nahe
Auf dem Höbelchen 3
55599 Wonsheim

Leitung:
Dr. Susi Fieger

Detaillierte Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

 

Ihre Ansprechpartnerin

Anna Auf der Landwehr
E-Mail
Tel. 02581/927919-2

Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung

Für das DKThR als Fachverband ist die Sicherung der Qualität, die Fortentwicklung und Anerkennung des Themengebiets therapeutisches Reiten zum Wohle und im Sinne aller Beteiligten einschließlich des Partners Pferd ein Grundsatz. 

Dartscheibe. Treffer. Foto: iStock
Fachkräfteschild Petra Hoffmann, Foto: Sabine Schreier
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