14 neue staatlich geprüfte Fachkräfte erhalten ihre Zeugnisse
Die Absolventinnen mit den DKThR-Lehrgangsleitungen Henrike Struck und Inke Grauenhorst sowie dem Lehrteam des Berufskollegs: Stephanie Fischer, Juliane Faeseke und Synke Klimek. Foto: DKThR
„Heute ist ein besonderer Tag. Ein Tag, der mit Stolz, Erleichterung und vielleicht auch Staunen erfüllt ist“, eröffnete Lehrgangsleitung Inke Grauenhorst die Feier. „Ihr habt ein hohes, anerkanntes Qualitätsniveau erreicht – überprüft, bewertet und bestätigt vom Staat. Eure Abschlussbezeichnung hat Gewicht: fachlich, institutionell und beruflich.“
Inke Grauenhorst führte durch das Programm und fand sehr wertschätzende und motivierende Worte für die Absolventinnen. Foto: DKThR
Einzigartige staatlich geprüfte Weiterbildung in Deutschland
Der Aufbaubildungsgang wurde vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW (MSB NRW) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) entwickelt. Er ist bundesweit die einzige Weiterbildung in der pferdgestützten Therapie und Förderung mit staatlichem Abschluss – ein Alleinstellungsmerkmal, das Qualität und Verbindlichkeit garantiert.
Seit 2008 wird die Weiterbildung in Kooperation zwischen DKThR und zwei Berufskollegs durchgeführt: dem Friedrich-v.-Bodelschwingh Berufskolleg Bethel in Bielefeld sowie dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg in Dortmund.
Die Teilnehmenden profitieren von der starken fachlichen und personellen Zusammenarbeit zwischen DKThR und den Berufskollegs. Der Lehrplan orientiert sich eng an der Fachpraxis und wird kontinuierlich an aktuelle Entwicklungen der pferdgestützten Heilpädagogik angepasst.
Durchführung vor Ort: Starkes Netzwerk in Dortmund
Der aktuelle Abschlussjahrgang wurde an der Fachschule für Heilerziehungspflege des Gisbert-von-Romberg-Berufskollegs durchgeführt, verantwortlich geleitet von Stephanie Fischer. Verlässliche Kooperationspartner waren die Praxis für heilpädagogische Förderung mit dem Pferd „reittherapie.ruhr“ unter der Leitung von Dipl.-Rehabilitationspädagogin Inke Grauenhorst sowie das Zentrum für Therapeutisches Reiten der Werkstätten der AWO Dortmund GmbH unter der Leitung von Sonderpädagogin Henrike Struck. Beide gehören zum Kreis der DKThR-Lehrbeauftragten und prägen durch ihre langjährige Expertise die hohe Qualität des Bildungsgangs.
Zum Lehrteam des Berufskollegs gehörten außerdem Synke Klimek und Juliane Faeseke, die den Kurs mit Kompetenz, Engagement und fachlicher Tiefe begleiteten.
Stephanie Fischer vom Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg gehört seit vielen Jahren zum Lehrteam des Aufbaubildungsgangs im Fachbereich pferdgestützte Heilpädagogik – zu den “Galoppern”, wie man im Kollegium augenzwinkernd sagt. Foto: DKThR
Praxisnah, anspruchsvoll und fachlich tief verankert
Die Absolvierenden bringen als Voraussetzung sowohl eine pädagogische Qualifikation als auch eine pferdefachliche Ausbildung auf Trainer-C-Niveau (FN) oder die DKThR-Qualifikation UPSG mit. In der knapp zweijährigen, berufsbegleitenden Weiterbildung mit 600 Lerneinheiten vertieften sie ihr Wissen auf höchstem fachlichem Niveau.
Wie vielseitig die Ausbildung ist, machte Absolventin Neele Siebelts in ihrem Rückblick deutlich. Neben fundierter Theorie – vom Beziehungsdreieck über Bewegungsdialog bis zur Förderdiagnostik – standen sechs Exkursionen in sehr unterschiedliche pferdgestützte Einrichtungen auf dem Programm: von psychiatrischen Angeboten über inklusive Reitgruppen bis hin zum Aktivstall.
Dank und Abschiede
Im Rahmen der Feier würdigten Inke Grauenhorst, Stephanie Fischer, Marietta Schulz und Dirk Baum die Leistungen der Gruppe. Mit großem Dank verabschiedet wurden Henrike Struck, für die es der letzte Durchgang als DKThR-Lehrgangsleitung war, sowie Synke Klimek, die ebenfalls ausscheidet.
Anschließend erläuterte Dirk Baum in einem Fachvortrag das Beziehungsdreieck von KlientIn, Fachkraft und Pferd als Resonanzraum.
Großer Dank an Henrike Struck, für sie war es der letzte Durchgang als DKThR-Lehrgangsleitung. Von links: Juliane Faeseke, Stephanie Fischer, Marietta Schulz, Henrike Struck, Rita Hölscher, Inke Grauenhorst und Dirk Baum. Foto: DKThR
Im Namen des DKThR-Vorstands dankte Dirk Baum Henrike Struck für den großartigen und langjährigen Einsatz als Lehrbeauftragte. Foto: DKThR
Marietta Schulz hielt eine eindrucksvolle Rede zum Abschied von Henrike Struck. “Ich habe mich zu Wort gemeldet, weil ich mich ein wenig als Patin verstehe für zumindest die ersten 15 Jahre Deines Wirkens im Bereich der pferdgestützten Heilpädagogik”, sagte sie. Foto: DKThR
Großer Dank galt auch Synke Klimek vom Berufskolleg. Foto: DKThR
Vielfältige Einblicke in die Projektarbeiten
Zum Abschluss präsentierten die Absolventinnen ihre Projektarbeiten und gaben Workshops zu Themen wie Unterstützte Kommunikation, Emotionsregulation, Psychomotorik und Selbstwirksamkeit an. Alles vermittelte einen eindrucksvollen Einblick in die Breite und Tiefe der pferdgestützten Heilpädagogik.
Unter den Gästen war auch der laufende Kurs vom Standort Bielefeld, der sich aktuell im zweiten Modul befindet (Abschluss: 26. September 2027).
An einem der Projekttische. Foto: DKThR
Ein Beispiel für ein elektronisches Hilfsmittel der unterstützten Kommunikation. Foto: DKThR
Nächster Durchgang startet 2026 – Anmeldungen möglich
Der nächste Durchgang des Aufbaubildungsgangs im Fachbereich pferdgestützte Heilpädagogik startet am 23. September 2026 am Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg in Dortmund und endet am 1. Juli 2028.
Die Weiterbildung findet berufsbegleitend in zehn Modulen im Blended-Learning-Format mit insgesamt 600 Lerneinheiten statt. Anmeldungen werden noch entgegengenommen. Weitere Informationen hier.Text: Elke Lindner

