Nach Gold für Dresing gab es noch Silber für Benzinger und Bronze für Wienand
Martina Benzinger und Nautika holen bei ihrer Championatspremiere die Silbermedaille in Grade I. Foto: FEI/Leanjo de Koster
Auf Gold folgt Silber und Bronze: Nach dem Sieg von Heidemarie Dresing in Grade II konnte Martina Benzinger aus Rudolstadt ihren ersten Auftritt bei einem Championat direkt in eine Silbermedaille verwandeln. Im Sattel ihrer Schimmelstute Nautika musste die Grade I-Reiterin lediglich dem Letten Rihards Snikus den Vortritt lassen. Edelmetall gab es auch für die zweite Neue im deutschen Team: Melanie Wienand aus Osnabrück holte mit Lemony’s Loverboy die Bronzemedaille in Grade III.
Die ehemalige Springreiterin Martina Benzinger ist schon lange im Para-Sport unterwegs. Doch erst im letzten Jahr wurde sie erstmals für ein Championat nominiert, konnte die Reise nach Herning jedoch nicht antreten, da ihre Lipizzanerstute kurzfristig ausgefallen war. So fand die Premiere in diesem Jahr in Riesenbeck statt. „Es ist ein ganz tolles Gefühl, überhaupt dabei zu sein zu dürfen. Wir haben viel mit Regine gearbeitet und wir können jetzt ernten, was gesät wurde“, sagte sie. Schon direkt nach ihrem Ritt war sie sehr zufrieden gewesen. „Mein erster Gedanke war, dass das zwar noch Kleinigkeiten waren, aber keine großen Patzer.“
Die Bewertung durch die Richter gab Benzinger recht: 74,833 Prozent bedeuteten den vorläufigen Platz eins, doch dann sich konnte der Weltranglisten Rihards Snikus sich noch vor sie setzen. Mit seinem bewährten King of the Dance erzielte Gold- und Silbermedaillengewinner der WM in Herning 75,250 Prozent.
Auf dem dritten Platz landete die Britin Gabby Blake mit ihrem Connemara-Irish Sporthorse-Mix Strong Beau. Die in Südafrika geborene Reiterin ist eine von zwei Neulingen im britischen Team. Mit 74,583 Prozent verwies sie den Iren Michael Murphy und Cleverboy, zweifacher WM-Bronzemedaillengewinner, auf Platz vier.
Bronze für Melanie Wienand
Melanie Wienand und der zehnjährige Hannoveraner Lemony’s Loverboy holen Bronze in Grade III. Foto: FEI/Leanjo de Koster
Als dritte deutsche Starterin am ersten Tag der Europameisterschaften Dressur und Para-Dressur in Riesenbeck setzte Melanie Wienand in Grade III den Erfolgskurs ihrer Teamkolleginnen fort. Im Sattel des zehnjährigen Hannoveraners Lemony’s Loverboy („Mein Therapeut, mein Held, mein Meister“) gab sie mit 72,633 Prozent einen gelungen EM-Einstand. „Geil, einfach abgefahren. Beim ersten Championat, vor heimischem Publikum – das ist schon die Anfängervariante, das ist schon herrlich. Auch wenn es noch nicht die Topvariante war, aber wir haben ja noch ein paar Tage.“ Den Preis für die Reiterin mit dem größten Fanclub hatte sie sicher – während ihres Starts versammelten sich zahlreiche Freunde und Reitschüler aus ihrem Verein auf der Tribüne und hielten ein riesiges „Melli“-Plakat hoch.
Am Ende musste sie sich nur dem Topfavoriten Tobias Thorning Joergensen aus Dänemark sowie der Französin Chiara Zenati geschlagen geben. Der Däne, Doppel-Paralympicssieger und Doppel-Weltmeister, und seine charmante Schimmelstute Jolene Hill entlockten den Richtern 77,767 Prozent. Die 20-jährige Französin und ihr 17-jähriger Swing Royal Ifce kamen auf 72,9 Prozent. Kür-Vizeweltmeisterin Lotte Krijnsen aus Dänemark landete mit der Oldenburger Stute Rosenstolz N.O.P. auf Rang vier (72,533 Prozent).
Alle Infos zum deutschen Para-Team, den Zeitplan und Starter- und Ergebnislisten gibt es hier: www.pferd-aktuell.de/em2023/para-dressur-in-riesenbeck
Text: fn-press/ Uta Helkenberg