Dreifach-Sieg für Julia Porzelt und Bruno
Die weite Reise vom Chiemsee nach Riesenbeck hat sich gelohnt. Julia Porzelt feierte dort mit ihrem zehnjährigen Breitling-Nachkommen Bruno drei Siege, noch dazu den ersten Sieg überhaupt auf internationaler Ebene. Foto: Social Media – Riesenbeck International.
Riesenbeck (fn-press). Die Reitanlage Riesenbeck International feierte an diesem Wochenende eine Premiere. Erstmals trafen sich dort 39 Para-Dressurreiter aus zwölf Nationen zu einem internationalen Turnier, das gleichzeitig die Generalprobe für die im kommenden Jahr dort stattfindenden Europameisterschaften war.
Kurz nach ihrer Rückkehr von den Weltmeisterschaften in Herning starteten Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück) und Regine Mispelkamp mit ihren Zweitpferden Responsible for me beziehungsweise Cijaano für die Mannschaftswertung. Außerdem dabei war Steffen Zeibig (Arnsdorf) mit seinem Nachwuchspferd Patamon, mit dem er in München in diesem Jahr Deutscher Meister geworden war. Verstärkt wurde das deutsche Team durch WM-Pechvogel Martina Benzinger (Remda-Teichel) und ihre Nautika, die kurz vor der Abreise für den Start in Dänemark ausgefallen war. In Riesenbeck zeigten die beiden die stärkste Leistung und erzielten in den beiden Wertungsprüfungen über 70 Prozent. Mit einem Gesamtergebnis von 414,492 Punkten mussten die Deutschen allerdings einem Trio aus den Niederlanden den Vortritt lassen (420,292). Dritter wurde die französische Equipe.
Für die größte Überraschung sorgte die deutsche Einzelreiterin Julia Porzelt aus Prien, die in diesem Jahr in München mit Bronze ihre erste DM-Medaille gewinnen konnte. Die 26-jährige Reiterin, die ohne Unterschenkel und Einschränkungen an Ellenbogen und Händen geboren wurde, entschied in Riesenbeck alle drei Prüfungen ihres Grade II für sich – ihre ersten internationalen Siege überhaupt. Sie saß im Sattel des Oldenburgers Fuchswallachs Bruno, einem Breitling W-Sohn, der ihr im Nachgang zu einem Vortrag über Para-Dressur beim Liebenberger Pferdeforum von Züchterin und Besitzerin Anke Strohscheer zur Verfügungen gestellt wurde.
Jan Holger Holtschmit, Chefrichter des Turniers und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reitens (DKThR) äußerte sich begeistert von den Bedingungen in Riesenbeck und schaut voller Vorfreude auf die anstehenden Europameisterschaften im kommenden Jahr, wenn die Europameisterschaften für Regelsportler und Para-Dressurreiter gemeinsam in Riesenbeck stattfinden. „Ich habe Ludger Beerbaum schon vor zwei Jahren gesagt, dass diese Anlage perfekt wäre für die Ausrichtung unserer Turniere“, sagte er. Dieser Wunsch hat sich nun schon einmal erfüllt.
Text/Quelle: fn-press | Uta Helkenberg