Regine Mispelkamp beste Teamreiterin / Toller Einzelerfolg für Martina Benzinger
Randbol/DEN (fn-press). Die Saison 2022 hat für das deutsche Para-Dressurteam mit einem zweiten Platz beim internationalen Para-Turnier im dänischen Randbol begonnen. Auf der Anlage der EU-Hengststation Blue Hors musste das deutsche Quartett lediglich der Mannschaft von Gastgeber Dänemark den Vortritt lassen. Das schwedische Team belegte Platz drei.
Insgesamt gingen 42 Paare aus zehn Nationen in Randbol an den Start, vier stellten eine Mannschaft. Das beste Ergebnis fürs deutsche Team erzielte die Paralympics-Bronzemedaillengewinnerin Regine Mispelkamp mit ihrem Highlander Delight’s. In der Team- und Einzelwertung sammelte die Grade-V-Reiterin zusammen 144,691 Punkte und das obwohl der Dunkelfuchs in der zweiten Prüfung etwas abgelenkt wirkte. „Während des Ritts war etwas Unruhe auf der Tribüne, dadurch war Highlander Delight’s etwas angespannt“, schilderte Equipechef Nico Hörmann die Situation. Dennoch konnte Regine Mispelkamp beide Prüfungen in ihrem Grade für sich entscheiden. Zwei schöne Runden zum Saisonauftakt trugen Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück) und ihrer Hannoveraner Stute La Boum insgesamt 142,157 Punkte ein. Auch die beiden konnten in beiden Prüfungen die 70-Prozent-Marke überwinden und belegten mit ihren Ergebnissen zwei Mal Platz drei in Grade II, blieben jedoch insgesamt noch etwas unter ihren Möglichkeiten. Dies galt auch für die dritte Tokio-Reiterin, Saskia Deutz, und ihre Stute Soyala. Für die Ärztin von der Insel Rügen war Randbol das erste Turnier nach einem kürzlich erlittenen Verkehrsunfall. Am ersten Tag noch etwas unsicher, steigerte sich das Paar von Prüfung zu Prüfung, sammelte insgesamt 138,454 Punkte und verpasste am letzten Tag in der Kür mit 73,542 Prozent nur knapp einen dritten Platz in ihrem Grade IV. Ebenfalls in Grade IV war Hannelore Brenner (Wachenheim) mit einer über die Jahre deutlich gefestigten Belissima M für Deutschland unterwegs. Die vielfache Deutsche Meisterin, Paralympicsgewinnerin, Welt- und Europameisterin erzielte insgesamt 134,682 Punkte in der Teamwertung.
„Für das erste Turnier sind wir mit den Ergebnissen unserer Reiter gut zufrieden. Natürlich waren die Dänen zum jetzigen Zeitpunkt hier insgesamt besser, aber wir sind ebenfalls gut aufgestellt. Uns war vorher schon klar, dass wir noch Luft nach oben haben und uns bis zu den Weltmeisterschaften in Herning weiterentwickeln müssen. Aber unsere Perspektive ist gut“, sagte Nico Hörmann.
Mit zehn Reiterinnen und zwölf Pferden stellte Deutschland die zweitgrößte Equipe in Randbol. Das beste Ergebnis aus deutscher Sicht erzielte Martina Benzinger. Die 60-jährige an Multipler Sklerose erkrankte Tübingerin startet seit diesem Jahr in Grade I und war bereits im italienischen San Giovanni hoch erfolgreich. In Randbol konnte sie mit der Lipizzaner Schimmelstute Nautika erneut alle drei Prüfungen des CPEDI für sich entscheiden (Team: 73,155 Prozent, Einzel: 73,809 und Kür: 75,5). „Martina Benzinger ist schon seit Jahren im Para-Sport aktiv und hat hier drei Mal persönliche Bestleistung abgeliefert“, sagte Hörmann.
Text: Uta Helkenberg